Eduard-Meier-Denkmal in Ruda O/S soll wiedererrichtet werden

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Der Vorstand der AGMO e.V. begrüßt es sehr, wenn einzelne Ortsgruppen des Deutschen Freundschaftskreises (DFK) sich bemühen in ihrer gesellschaftlichen Umgebung über den eigenen Kreis hinaus zu wirken. Das ist oftmals keine leichte, dafür aber umso wichtigere Aufgabe. In der Politik deutsch-polnischer Beziehungen ist viel von „Brückenbauen“ die Rede und davon, dass die deutsche Volksgruppe in der Republik Polen eine „Brücke zwischen Deutschen und Polen“ bilden würde.

Im Rahmen des Projektes über das wir hier gerne berichten wollen, bleibt es nicht bloß bei wohlgesetzten Worten. Der DFK Ruda O/S aus dem oberschlesischen Industrierevier, welchen die AGMO e.V. seit geraumer Zeit bei Projekten unterstützt, nimmt es selbst in die Hand, das eigene Umfeld mitzugestalten. Deutsche melden sich zu Wort und setzen sich als solche auch für die Pflege Ihrer Kultur ein. Ein gutes und sinnvolles Zeichen der Selbstbehauptung, welches Ihnen die AGMO e.V. gerne zur Unterstützung empfiehlt: http://www.agmo.de/mithelfen/spenden

Jede Information zählt!

Wir möchten die Geschichte eines der wertvollsten Denkmäler im heutigen Ruda O/S nahe bringen.

Das Denkmal würdigten nicht nur diejenigen, die diese Gelegenheit gehabt hatten, es zu bewundern, aber auch der polnische Autor Przemyslaw Nadolski in seiner Studie „Denkmäler von Ruda Slaska bis 1945 und ihr weiteres Schicksal“:

„Friedenshütte war bis 1922 eines der Beuthener Stadtviertel. Bereits vor dem Ersten Weltkrieg, im Jahr 1900, wurde vor dem Eingangstor der dortigen Eisenhütte ein Denkmal errichtet, das als eines der größten Kunstwerke innerhalb der Stadt Ruda O/S galt. Das Denkmal des Hauptdirektors der „Friedenshütte“ Eduard Meier bildete seine Büste auf einem vierstufigen Granitsockel in Form einer dicken Säule ab. Auf dessen Stufen stand ein Hüttenarbeiter mit einer Schürze, in der rechten Hand eine Zange haltend und die linke Hand nach oben ragend. Am Fuß des Hüttenarbeiters saß ein junger Lehrling und neben ihm lag ein Zahnrad. Alle Skulpturen wurden aus Bronze gegossen. Dieses Denkmal sollte einerseits die Apotheose der Eisenhüttenindustrie und der schweren Arbeit der Hüttenarbeiter ausdrücken, andererseits zum Andenken an einen allseits anerkannten Direktor der oberschlesischen Industrie aufgestellt werden. Der Künstler, welcher das Denkmal seinerzeit gestaltet hatte, war der bekannte Bildhauer Johannes Böse, der im Jahr 1909 auch die Skulptur des Dichters Joseph von Eichendorff in Ratibor O/S gemeißelt hatte. Das Friedenshüttener Objekt überlebte die Zwischenkriegszeit, wurde aber nach 1945 als „eine Spur des Deutschtums“  von den neuen Machthabern zerstört. Nur der Sockel wurde verschont Er befindet sich heutzutage vor der Pfarrkirche in Bielschowitz. Dort dient er als Grundlage für eine Engelsstatue. Auf dem Sockel ist eine Inschrift zu lesen: VON VEREIN / "EISENHÜTTE/ OBERSCHLESIEN" /SEINEM VORSITZENDEM / ERRICHTET / 1900.... "

Bedauerlicherweise besitzen wir keine weiteren Bilder des Denkmals und wissen auch nicht, was mit den einzelnen, aus Bronze gegossenen Skulpturen (Büste, mit dem Hüttenarbeiter und dem jungen Lehrling sowie mit dem Zahnrad) geschehen ist. Man vermutet, dass die Büste des Hüttendirektors aus ideologischen Gründen von den Kommunisten nach 1945 zerstört worden ist.

Daher unsere Bitte an Sie, an die unten stehende E-Mail–Adresse alle denkbar hilfreichen Informationen, auch solche, die nicht wichtig zu sein scheinen, zu senden. Diese Informationen könnten als Anhaltspunkte betrachtet werden und zugleich darauf hinweisen, was mit den einzelnen Skulpturen nach der Zerstörung des Denkmals geschehen sein könnte.

Solche Informationen könnten uns ermöglichen, die einzelnen Skulpturen entweder zurückzubekommen oder die zerstörten Elemente von einem Bildhauer wieder herstellen zu lassen, um so das Denkmal von Eduard Meier rekonstruieren zu können.

E-Mail – Adresse: Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! JavaScript muss aktiviert werden, damit sie angezeigt werden kann.

Leon Swaczyna und Martin Buballa

 

 

 

 

Die gemeinnützige Gesellschaft wurde 1980 als Arbeitsgemeinschaft Menschenrechtsverletzungen in Ostdeutschland (AGMO) gegründet.
Die AGMO e.V. wurde im Jahre 1990 in das Vereinsregister eingetragen.