Zu neuen Taten lockt ein neues Jahr! - Arbeit für die deutsche Volksgruppe in der Republik Polen im Jahr 2014

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Das Jahr 2013 ist nun endgültig Geschichte, aber keinesfalls Makulatur. Vieles wurde erreicht und die Grundlagen für die weitere Arbeit im Jahr 2014 gelegt. In Anlehnung an einen Ausspruch Goethes wollen wir uns durch das neue Jahr zu neuen Taten locken lassen. Denn:

"Der Worte sind genug gewechselt,
laßt mich auch endlich Taten sehen!
Indes ihr Komplimente drechselt,
kann etwas Nützliches geschehen."

Worte und Komplimente galten und gelten uns immer nur als Bestätigung derjenigen Taten, die wir nur dank Ihnen, liebe Unterstützer und Freunde unserer Arbeit, gemeinsam mit unseren Landsleuten in der Republik Polen vollbringen konnten.

Nach dem überaus nützlichen Umzug unserer Geschäftsstelle Mitte 2013 haben wir uns in den neuen Räumlichkeiten gut eingelebt und durch die Bürogemeinschaft mit der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen ein sehr gutes Verhältnis aufgebaut.

Konkrete Projektarbeit - auch 2014 die Grundlage, auf der wir aufbauen werden

Die Arbeit der AGMO e.V., das halten wir uns zugute, ist effektiv und zielgerichtet. Aufgeregtes Agieren ist unsere Sache nicht. Wenn ein Projektpartner (z.B. eine Ortsgruppe des Deutschen Freundschaftskreises) unsere Unterstützung beantragt und wir diese zusagen, so halten wir uns an das gegebene Wort.

Immer wieder ist es auch für uns bei Fahrten in die Heimatgebiete begeisternd und inspirierend, so z.B. im Dezember 2013 nach Oberschlesien, neue Gruppen des Deutschen Freundschaftskreises (DFK) kennenzulernen und die Umsetzung neuer Projektideen anzupacken. So werden wir mit Ihrer Unterstützung 2014 die Errichtung eines Denk- und Grabmals für die gefallenen Soldaten des Zweiten Weltkriegs in Nesselwitz O/S fördern und auch die Ortsgruppe des DFK in Deutsch Müllmen bei der Förderung des Deutschunterrichts im örtlichen Kindergarten unterstützen. Weitere DFK-Gruppen haben bereits Anträge zur Förderung von Projekten in Vor- und Grundschulen an die AGMO e.V. angekündigt.

Unbezahlte Rechnung erfordert ungewöhnliche Hilfe für Radio Mittendrin - AGMO e.V. springt ein

Manchmal werden wir auch gebeten, ungewöhnlichen Projekten beizustehen. So trat vor wenigen Tagen der DFK im Bezirk Schlesien und die Redaktion des "Radio Mittendrin" aus Ratibor O/S mit folgendem Anliegen an die AGMO e.V. heran.

Die Belegschaft von Radio Mittedrin mit Vertretern der AGMO e.V.

Für den Europatag 2012 wurde "Radio Mittendrin" durch die Bundesgeschäftsstelle der Landsmannschaft der Oberschlesier e.V. (LdO) beauftragt, für den Betrag von 1500 Euro die Medienarbeit des Europatages umfassend zu bestreiten. Dazu zählte unter anderem die Erstellung eines Films über den Europatag der LdO mittels einer Kamera, deren Anschaffung die AGMO e.V. durch ein Projekt im Umfang von über 2500 Euro dem Radio Mittendrin im Juli 2010 vor drei Jahren ermöglichte.

Dieser Film wurde im April 2013 fertiggestellt und ist dem Auftraggeber, dem Bundesverband der LdO in Ratingen, zugegangen. Die Rechnung wurde durch das Radio Mittendrin vor über acht Monaten gestellt und geringfügige Mängel am Produkt unverzüglich behoben. Die Forderung des Radio Mittendrin an den Bundesverband der LdO in Höhe von 1500 Euro ist bisher vom Auftraggeber nicht bestritten worden. Allerdings scheint sich die Bundesgeschäftsstelle der LdO derzeit nicht imstande zu sehen, die Rechnung auch nur teilweise zu begleichen. Mehrere Vermittlungsversuche - auch solche, die die AGMO e.V. auf Bitte der Bundesgeschäftsstelle der LdO unternommen hat - führten in den vergangenen Monaten nicht zu einer Bezahlung der Rechnung. Ein vor über zwei Monaten in dieser Angelegenheit zunächst an den Bundesvorsitzenden und später auch an den Bundesvorstand der LdO ergangenes Schreiben der AGMO e.V. wurde bisher nicht zufriedenstellend beantwortet.

Da aber der vereinbarte Rechnungsbetrag in Höhe von 1500 Euro für das Radio Mittendrin einen erheblichen Teil des gesamten Budgets darstellt und die Redaktion bereits für 2013 fest mit dem Geld geplant hatte, kann die Forderung nicht auf unbestimmte Zeit zurückgestellt oder gestundet werden. So trat der Vorsitzende des Bezirksverbandes des Deutschen Freundschaftskreises in Schlesien, Martin Lippa, mit der dringenden Bitte an die AGMO e.V. heran, die Kosten von 1500 Euro zu übernehmen. Die AGMO e.V. hat umgehend die vorläufige Kostenübernahme, bis die Bundesgeschäftsstelle der LdO die Rechnung begleichen wird, zugesagt. Wir stehen zu dem Wort, die Deutschen in der Republik Polen zu unterstützen, auch in akuten Notlagen.

Uns liegt viel daran zu betonen, dass wir hier ausschließlich vom Bundesvorstand und der Bundesgeschäftsstelle der Landsmannschaft der Oberschlesier e.V. (LdO) sprechen. Wir wissen von zahlreichen bemerkenswerten Initiativen von Kreis- und Landesgruppen der LdO, die Landsleute in Oberschlesien unterstützen.

NEUE AGMO-Petition für deutsche Kindergärten und Grundschulen in 2014

Die Petition der AGMO e.V. aus dem Jahr 2008 war nach fünf Jahren insofern erfolgreich, als das Auswärtige Amt, wenn auch widerwillig, so aber schwarz auf weiß die vom Deutschen Bundestag angeforderte Stellungnahme zur Lage der deutschen muttersprachlichen Bildung in der Republik Polen im Juli 2013 abgegeben hat. Die AGMO e.V. hat darüber nicht nur berichtet, sondern gegenüber dem Petitionsausschuss zum Ausdruck gebracht, dass wir die Stellungnahme des Auswärtigen Amtes für unzureichend halten. Das Schreiben vom 19.11.2013, mit welchem wir unserer Ernüchterung über die Stellungnahme des Auswärtigen Amtes Ausdruck verliehen haben, ist nunmehr Grundlage einer neuen Petition der AGMO e.V.

Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages

Der Petitionsausschuss hatte der AGMO e.V. Anfang Dezember 2013 zwar mitgeteilt, dass das erste Verfahren aus dem November 2008 nunmehr mit besagter Stellungnahme abgeschlossen sei, jedoch das Schreiben vom 19.11.2013 an den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages als neuerliche Petition (Pet 3-18-05-008-001272) angenommen werden kann, sofern die AGMO e.V. damit das Ziel verfolge, die schnellstmögliche flächendeckende Einrichtung durchgehend deutschsprachiger Kindergärten und Grundschulen für die Kinder der deutschen Volksgruppe in der Republik Polen als wichtigstes Ziel deutsch-polnischer Verhandlungen erklären zu lassen. Diesen vorweihnachtlichen Wink mit dem Zaunpfahl haben wir verstanden und noch vor Jahresende 2013 die neue Petition eingereicht. Über den Fortgang werden wir Sie natürlich auf dem Laufenden halten.

Politische Entwicklungen beobachten und frühzeitig eingreifen

Gleiches gilt natürlich auch für die Petition der AGMO e.V. hinsichtlich des Wahlrechts von Deutschen im Ausland, insbesondere von Deutschen in der Republik Polen. Auch diese Petition (Pet 1-17-06-1110-056287) ist vom Petitionsausschuss angenommen worden und wird hoffentlich dazu beitragen, dass bei der kommenden Bundestagswahl in spätestens vier Jahren alle Deutschen gleichberechtigt an der Wahl der bundesdeutschen Volksvertretung teilnehmen können.

Ein besonderes Augenmerk wird 2014 auch den politischen Entwicklungen in der Bundesrepublik Deutschland gelten. So pfeifen es die Berliner Spatzen mittlerweile von allen Dächern, dass beabsichtigt ist, die Förderung der deutschen Volksgruppe zumindest aus den Mitteln des Auswärtigen Amtes bis 2017 auf Null zurückzufahren. Das ist natürlich politisch, gesellschaftlich, kulturell und aus europäischer Perspektive der völlig falsche Weg. Die AGMO e.V. wird sich gemeinsam mit Ihnen, liebe Förderer und Unterstützer, diesen Versuchen, unsere deutschen Landsleute auf ein politisches Nebengleis abzuschieben, entgegenstellen.

Froher Ausblick in die Zukunft

Insgesamt blickt die AGMO e.V. frohen Mutes in das Jahr 2014. Die Weihnachtsspendenaktion wird uns hoffentlich ermöglichen, künftige Projekte des Deutschen Freundschaftskreises nach Kräften zu fördern. Wir danken Ihnen für Ihr Vertrauen, welches Sie mit Ihrer Hilfe in uns setzen. Wir werden es nicht enttäuschen. Enttäuschen werden wir auch nicht die Projektanfragen aus den deutschen Gruppen östlich von Oder und Neiße.

Immanuel Kant, eine ostdeutsche Geistesgröße aus Königsberg, fragte: "Was dürfen wir hoffen?" Am Anfang des neuen Jahres sagt die AGMO e.V.: Alles, was vernünftig, menschlich geboten und rechtlich unbestreitbar ist. Lassen Sie uns alle gemeinsam das Beste daraus machen!

Ihnen und Ihren Familien wünschen wir für 2014 alles Gute, Gottes Segen und Gesundheit!

Ihre AGMO e.V.

Die gemeinnützige Gesellschaft wurde 1980 als Arbeitsgemeinschaft Menschenrechtsverletzungen in Ostdeutschland (AGMO) gegründet.
Die AGMO e.V. wurde im Jahre 1990 in das Vereinsregister eingetragen.