Anschlag auf deutsches Denkmal in Goslawitz

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In der Nacht vom 9. auf den 10. Oktober 2010 verübten unbekannte Täter einen Anschlag auf das Kriegerdenkmal in Oppeln-Goslawitz (Ehrenfeld). Das aufwendig restaurierte Denkmal zum Gedenken der Gefallenen des Ersten Weltkrieges wurde erst am 25. September im Beisein von AGMO-Vorstandsmitglied Oliver Grzimek feierlich enthüllt. Ursprünglich im Jahr 1933 eingeweiht und mit einer deutschsprachigen Inschrift „den gefallenen Helden der Gemeinde Goslawitz 1914-1918“ gewidmet, wurde es 1976 aus dem Straßenbild der mittlerweile nach Oppeln eingemeindeten Ortschaft entfernt. Der Wiederaufbau ist maßgeblich der AGMO e.V. – Gesellschaft zur Unterstützung der Deutschen in Schlesien, Ostbrandenburg, Pommern, Ost- und Westpreußen sowie ihren Mitgliedern und Förderern zu verdanken.

Tobias Körfer (Stellv. Vorsitzender) und Oliver Grzimek (Beisitzer) vom AGMO-Vorstand am Tatort

Die AGMO-Vorstandsmitglieder Tobias Körfer und Oliver Grzimek, die am Sonntag mit einem polnischen Gast aus Warschau das Kriegerdenkmal aufsuchten, stellten erschrocken fest, dass der stattliche Granitblock und die darauf liegende Skulptur eines toten Soldaten mit rund einem Dutzend Hühnereiern beworfen worden war. Außerdem wurde die schwarz-rot-goldene Schleife eines Trauerkranzes beschädigt. Noch am Tatort wurden die AGMO-Vorstandsmitglieder aus einem vorbeifahrenden Personenkraftwagen der Marke Mercedes-Benz in polnischer Sprache obszön beleidigt. Die umgehend benachrichtigten Mitglieder der örtlichen DFK-Ortsgruppe erstatteten daraufhin am Montag Strafanzeige.

 

Die Namen der Gefallenen wurden beschmutzt

Der stellvertretende Vorsitzender der AGMO e.V., Tobias Körfer, erklärte am 12. Oktober 2010 nach seiner Rückkehr in Bonn, dass der Anschlag dem eindeutig pazifistischen Charakter des Denkmals zuwiderläuft und forderte die polnischen Strafverfolgungsorgane auf, intensiv nach den Tätern zu fahnden. Auch die Vertreter der deutschen Volksgruppe müssen sich jetzt zu Wort melden und den Anschlag entschieden zurückweisen, so T. Körfer. Erst kürzlich betonte Staatssekretär Hartmut Koschyk MdB, der auch AGMO-Mitglied ist, die Notwendigkeit einer umfassenden Bekämpfung von Vandalismus, der sich gegen die deutsche Volksgruppe in der Republik Polen richtet. Gegenüber Bernard Gaida, Norbert Rasch und anderen Führungskräften verwies Staatssekretär Koschyk am 2. September 2010 in Groß Stein auf die Theorie des zerbrochenen Fensters (sog. "Broken-Windows-Theorie"). Zuletzt wurden wiederholt zweisprachige Ortschilder beschädigt und der Sitz der Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien (SKGD) in Oppeln angegriffen.

Auch die Tafel mit der polnischen Inschrift wurde getroffen