Vorstandsreise der AGMO e.V. nach Ost- und Wespreußen

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Vom 24. bis 31. August 2010 unternahm der Vorstand der AGMO e.V. - Gesellschaft zur Unterstützung der Deutschen in Schlesien, Ostbrandenburg, Pommern, Ost- und Westpreußen eine Reise zu deutschen Vereinigungen in Ost- und Westpreußen, um Gespräche über die Situation der deutschen Volksgruppe im Norden der Republik Polen zu führen. Nachdem die letzte Vorstandsreise der AGMO e.V. Schlesien zum Ziel hatte, besuchten Dipl.-Ing. Peter Oprzondek (Vorsitzender), Tobias Körfer (Stellv. Vorsitzender) und Prof. Dr. Dr. h.c. Ralf Ebeling nun gezielt Gruppen in anderen deutschen Siedlungsgebieten, deren Vereinsarbeit und Lebensumstände sich wegen des Ausmaßes der Vertreibung der Deutschen von den DFK-Gruppen in Oberschlesien stark unterscheiden.
Das Zusammentreffen mit mehreren Vorständen deutscher Vereinigungen diente dem Informationsaustausch, Kennenlernen und Anknüpfen an langjährige Kontakte.

P.Oprzondek, R.Kankowski, H.Sucharski, H.Grankowski und T.Körfer in Elbing

Schwerpunkte der Gesprächsthemen waren die Vereinsarbeit in Ost- und Westpreußen, Kinder- und Jugendarbeit sowie die Situation des Unterrichts in der Muttersprache. Im Einzugsbereich der deutschen Vereinigungen gibt es keine deutschen Kindergärten und Grundschulen, nicht einmal „Samstagskurse“. Der Vorstand der AGMO e.V. stellte fest, daß die regionalen Vorstände nicht über die Möglichkeit, „Samstagskurse“ für Kinder anzubieten, unterrichtet waren. Dennoch wurde anerkennend festgestellt, daß die deutschen Vereinigungen trotz kleinerer Mitgliederzahl in vielen Regionen vielfältige Aktivitäten entfalten und damit die deutsche Kultur und Identität leben. In ihrem Ringen um Anerkennung als Deutsche in der Republik Polen und gegenüber der Bundesrepublik sind zahlreiche Landsleute in Westpreußen enttäuscht worden, da Ihnen die oftmals schwerlich mittels Volkslistenangaben nachzuweisende deutsche Staatsangehörigkeit nicht amtlich zuerkannt wird. Dies wird in Zukunft neben dem Erwerb der deutschen Muttersprache eine der wichtigsten Anliegen für die deutsche Identität und damit für das Fortbestehen der deutschen Volksgruppe sein.

W.Manka, P.Oprzondek, R.Ebeling und U.Manka in Mohrungen

Im Verlauf der Reise sprachen die AGMO-Vorstandsmitglieder mit Vertretern der deutschen Vereinigungen in Danzig, Marienwerder (wo bereits mehrere Projekte von der AGMO e.V. gefördert wurden), Osterode mit dessen Vorsitzenden Heinrich Hoch, zugleich Vorsitzender des Dachverbandes für die deutschen Vereinigungen im Ermland und in Masuren, Allenstein, Mohrungen, Bartenstein, Ortelsburg und Elbing. Mit allen Vertretern der deutschen Vereinigungen konnten gute, konstruktive Gespräche geführt werden, in denen es auch um die Zukunft der dortigen Vereinigungen ging. Neben den Problemen in Staatsangehörigkeitsfragen und der oftmals unzureichenden finanziellen Unterstützung wurden oftmals die Probleme der inaktiven mittleren Generation sowie die fehlende unmittelbare Betreuung durch den VdG in Oppeln angesprochen.
Der Vorstand der AGMO e.V. hat anläßlich seiner Reise zu den Deutschen nach Ost- und Westpreußen zahlreiche gute Eindrücke gewonnen. Die Arbeit der Deutschen erscheint unbedingt förderungswürdig. Deshalb wird unter den Stichwörtern „Ostpreußen“ und „Westpreußen“ um Spenden für dort jeweils zu gestaltende Projekte gebeten.