AGMO e.V. informiert Abgeordnete

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Seit Aufnahme ihrer Tätigkeit Anfang der 1980er Jahre hat die AGMO e.V. bei ihrer Menschenrechtsarbeit zugunsten der deutschen Volksgruppe bundesdeutsche Politiker informiert und zur Wahrnehmung der Obhut- und Schutzpflicht durch die Regierung und die politischen Vertreter für die in der Heimat verbliebenen Deutschen aufgerufen. In der Anfangszeit als „Arbeitsgemeinschaft Menschenrechtsverletzungen in Ostdeutschland in der Schlesischen Jugend“ (AGMO-SJ) hatte die Organisation regelmäßig die bundesdeutsche Öffentlichkeit über die damalige Situation in der Volksrepublik Polen, als noch keine deutschen Vereinigungen erlaubt waren, informiert. Seitdem hat die AGMO e.V. ihre zweimonatlich erscheinenden Mitteilungen „AGMO-Intern“ und die im Jahr 2007 erschienene AGMO-Studie zum muttersprachlichen Deutschunterricht an zahlreiche Bundestags- und Europaabgeordnete gesandt. Hierbei sind besonders die Mitglieder der Gruppe Vertriebene, Flüchtlinge und Aussiedler der CDU/CSU-Bundestagsfraktion angesprochen worden, da sie sich zu ihrem ostdeutschen Erbe bekennen. Nach der Wahl zum 17. Deutschen Bundestag am 27.09.2009 haben sich 68 Abgeordneten der betreffenden Bundestagsfraktion der Arbeitsgruppe angeschlossen - so viele Politiker wie nie zuvor.

Die AGMO e.V. informiert weiterhin diejenigen Abgeordneten, von denen ein grundsätzliches Interesse an der Situation der deutschen Volksgruppe angenommen werden kann.

 

Kinder beim Frühlingssingen in Plwniowitz 2010

AGMO e.V. zum Thema „deutschen Kindergärten und Grundschulen“

In ihrem Anschreiben an Bundestagsabgeordnete vom 27.10.2010 verwies die AGMO e.V. auf das von Anfang an verfolgte Ziel der Förderung der Unterweisung in der Muttersprache bei Kindern im Vorschul- und Grundschulalter. Die AGMO e.V. schrieb, daß die Einführung deutscher Kindergärten und Grundschulen in den Wohngebieten der Deutschen unabdingbare Voraussetzung für das Fortbestehen der deutschen Volksgruppe ist: „Bisher gibt es diese Bildungseinrichtungen trotz bestehender rechtlicher Möglichkeiten noch immer nicht, allenfalls einige wenige zweisprachige Bildungsinstitutionen wie die einzige zweisprachige Grundschule im Bezirk Schlesien in Ratibor-Studen, die zudem im Januar 2010 liquidiert worden war und erst nach Umfangreichen Protesten der Eltern zum Schuljahresbeginn im September 2010 bestätigt wurde.“
Die AGMO e.V. bat die angeschriebenen Bundestagsabgeordneten, „sich bei Ihrer parlamentarischen Arbeit für die Einrichtung der genannten Bildungseinrichtungen in der Republik Polen einzusetzen und beizutragen, daß solche Vorfälle wie die oben erwähnte Liquidierung nicht mehr vorkommen. Beim Vorgang rund um diese zweisprachige Grundschule haben wir auch festgestellt, daß im maßgeblichen Zeitraum zwar bundesdeutsche Abgeordnete in der Region waren, diese aber weder Kontakt zum Elternrat noch zum örtlichen DFK-Vorstand gesucht oder durch ihre Anwesenheit vor Ort Solidarität geübt haben. Deshalb bitten wir Sie bei künftigen Besuchen in der Republik Polen die Obhut- und Schutzpflicht wahrzunehmen und sich deutlich erkennbar an die Seite der in der Heimat verbliebenen Landsleute zu stellen.“
Auf das Anschreiben dankte u.a. Prof. Dr. Egon Jüttner (CDU) mit einer Antwort, daß er die Informationen an die Deutsch-Polnische Parlamentariergruppe und an die oben genannte CDU/CSU-Gruppe weiterleiten werde.