Bundespräsident Wulff zu Besuch in Warschau am 7. Dezember 2010

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Vierzig Jahre nach dem Kniefall des damaligen Bundeskanzlers Willy Brandt (SPD) am 7. Dezember 1970 am Denkmal des Warschauer Ghettos reist Bundespräsident Christian Wulff nach Warschau an den Ort der Erinnerung.
Vor Antritt seiner Reise hat die AGMO e.V. den Bundespräsidenten erneut angeschrieben und anläßlich seiner bevorstehenden Warschaureise an ihn appelliert, die Bedeutung der noch immer fehlenden deutschen Kindergärten und Grundschulen in der Republik Polen gemäß den Bestimmungen des polnischen Minderheitengesetzes und der polnischen Bildungsverordnung anzusprechen und somit demonstrativ ein Zeichen moralischer Unterstützung für die in der Heimat verbliebenen Deutschen zu setzen.
Die AGMO e.V. würde es sehr begrüßen, wenn sich Bundespräsident Wulff bei seinem Besuch in Warschau für die Unterweisung von Kindern der deutschen Volksgruppe in ihrer Muttersprache ebenso offen einsetzte wie er es zuvor für Polnischunterricht in der Bundesrepublik Deutschland anläßlich seiner Rede am 17.11.2010 in Darmstadt in Gegenwart des polnischen Präsidenten Bronislaw Komorowski demonstriert hatte.
In Warschau gibt es eine deutsche Willy-Brandt-Schule, die aber kaum für die deutsche Volksgruppe eingerichtet worden sein kann, da diese Schule von den deutschen Wohngebieten in Schlesien, Ostbrandenburg, Pommern, Ost- und Westpreußen viel zu weit entfernt ist. Die Existenz der Schule beweist aber auch, daß anders als bei der Problematik im Januar 2010 in Ratibor-Studen der Besuch einer solchen Schule nicht die Zugehörigkeit zur deutschen Volksgruppe voraussetzt, und daß derartige Schulen in der Republik Polen durchaus möglich sind.