Kinder-Weihnachtsaktion 2011 der AGMO e.V. für den DFK

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Die Weihnachtsindustrie wieder auf Hochtouren: Straßen hell beleuchtet, Plätzchen und Glühwein, das Fernsehen bringt Sonderprogramme mit Spendengalen. Überall erklingen Weihnachtslieder - vor allem diese sollen uns auf das Fest der Liebe einstimmen: „Adeste Fideles“, „O Holy Night“, „Santa Claus is Coming to Town“… Sie mögen uns erfreuen und erheben oder auch nicht; aber etwas wollen wir doch nicht missen: die guten, alten deutschen Weihnachtslieder, die uns seit unserer Kindheit begleiten, weil sie uns - in der Muttersprache gesungen - schon in jungen Jahren verständlich und eingänglich waren.

Weihnachtsliedersingen im Kreis Gleiwitz, Januar 2011

Mit ihnen verbinden sich die schönsten Erinnerungen: Kindheitserinnerungen. Wir verfügen fast alle über Fremdsprachenkenntnisse und verstehen daher auch, wenn im Radio „Silent Night“ erklingt. Aber doch ist es etwas anderes, wenn wir im Kreise der Familie oder in der Kirche „Stille Nacht, heilige Nacht“ singen, da wir es in der Sprache des Herzens singen. Denn Sprache ist mehr als nur ein Mittel der Verständigung.

Sie stiftet Identität und Gemeinschaft - um das zu erkennen, müssen wir gar nicht erst die Frage nach Nationalität und nationaler Identität stellen. Denn Sprache stiftet schon die Gemeinschaft in der kleinsten menschlichen Einheit: der Familie. Und diese steht schließlich im Zentrum des Weihnachtsfestes: Maria, Josef und der Erlöser in der Krippe. Gott schenkt uns seinen Sohn und mit ihm seinen Frieden durch die gottgewollte Einheit der Familie. Daher erinnert uns das Weihnachtsfest auch an deren hohen Stellenwert.

Die Weihnacht verbindet Generationen, die große Familie und in ihr die Menschheit, die aufgefordert ist in weihnachtlichem Frieden zu leben, auch über das Fest hinaus. Gerade deshalb ist es wichtig, daß wir, wenn wir Weihnachtslieder singen, Gedichte vortragen und die Geschichte von der Geburt Jesu hören, dies nicht in irgendeiner Sprache tun, sondern in der Sprache unserer Vorfahren, der Familie, die uns eben die Sprache des Herzens ist.
Wir haben das große Glück, die Sprache unserer Eltern und Großeltern von klein auf gelernt zu haben. Nicht alle haben dieses Glück, so auch unsere Landsleute in Schlesien, Ostbrandenburg, Pommern, Westpreußen und Ostpreußen. Fraglos ist Deutsch auch für sie die Sprache des Herzens. Die sprachliche Unterdrückung seit 1945 hat dazu geführt, dass oftmals nur noch geringe Kenntnisse der Muttersprache vorhanden sind. Deshalb ist es der AGMO e.V. - Gesellschaft zur Unterstützung der Deutschen in Schlesien, Ostbrandenburg, Pommern, Ost- und Westpreußen ein Anliegen, einen Beitrag dazu zu leisten, die Deutschen östlich von Oder und Neiße dabei zu unterstützen, in der Advents- und Weihnachtszeit zusammenzukommen und gemeinsam in deutscher Sprache zu feiern: Zu diesen Anlässen lernen die Kinder Gedichte, üben Krippenspiele ein und machen damit nicht nur Ihren Großeltern eine Freude. Letztlich schafft solches winterliche Beisammensein in den DFK-Begegnungsstätten auch Erinnerungen selbst für die Jüngsten, die sie sich auch in späteren Jahren noch immer wieder gerne wachrufen werden. Somit ist das Weihnachtsfest nicht nur für den christlichen Glauben unserer Landsleute von zentraler Bedeutung, sondern ebenso für den Erhalt ihrer kulturellen Identität und Traditionen. Durch die finanziellen Mittel, die die AGMO e.V. zu diesem Zweck den Deutschen in der Heimat zur Verfügung stellt, werden auch kleine Geschenke für die Kinder ermöglicht, die mit ihren Auftritten zum Gelingen der Weihnachtsfeiern beitragen; dabei ist der ideelle Wert, die Anerkennung, meist wichtiger als der materielle.
Wenn auch Sie mithelfen wollen, es unseren Landsleuten zu ermöglichen, würdig und besinnlich das Fest der Liebe und Familie zu feiern, danken wir Ihnen für eine Spende unter dem Stichwort „Weihnachten 2011“.