Gedenkfeiern für Deportierte

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Im Mai 2010 ist es 65 Jahre her, daß der Zweite Weltkrieg endete. Bei aller Erleichterung über das Kriegsende fällt in das Jahr 2010 aber auch das Gedenken an die zahllosen deutschen Opfer von Deportation und Zwangsarbeit und das Gedenken an unzählige zivile deutsche Opfer bei Flucht und Vertreibung.

AGMO e.V. förderte Gedenkfeiern

Die AGMO e.V. - Gesellschaft zur Unterstützung der Deutschen in Schlesien, Ostbrandenburg, Pommern, Ost- und Westpreußen hatte frühzeitig die DFK-Kreis- und Ortsverbände ermuntert, im Februar 2010 Gedenkveranstaltungen anläßlich der Verschleppungen vor 65 Jahren auszurichten. Sie hatte finanzielle Unterstützung zugesagt und betont, daß die Zahl der Zwangsarbeiter und Wehrmachtssoldaten, die bis heute weder rechtlich gleichgestellt noch entschädigt worden sind, bereits jetzt sehr gering ist. In Kooperation mit der AGMO e.V. wurden würdige Gedenkveranstaltungen mit deutschsprachiger Beteiligung von Kindern und Jugendlichen durchgeführt, nämlich in Breitenmarkt, Gleiwitz-Gröling, Gleiwitz-Laband und beim DFK Oppeln-Goslawitz. Zusätzlich hatte der DFK Rauden gebeten, ehemaligen Zwangsarbeitern und Wehrmachtssoldaten kleine Präsentkörbe zu überreichen. Der DFK Chronstau wiederum richtete am 23.01.2010 eine eigene Veranstaltung mit Beteiligung des DFK-Bezirksverbandes Oppeln aus, bei der auch Gedenktafeln eingeweiht wurden. Der DFK-Kreisverband Gleiwitz gedachte im Kulturhaus in Gröling am 18.03.2010 der deutschen Kriegsopfer. Ein Landsmann aus Gröling, dessen Vater zu den Internierten gehörte, berichtete über seine Erlebnisse als 16jähriger: „Ehrbare und rechtschaffene Männer wurden wie Verbrecher unter strengster Bewachung auf die Laderampe zur Abfahrt nach Rußland geführt.“

Zur musikalischen Umrahmung der Feier trug die Jugendgesangsgruppe „Blümelein“ aus Flößingen unter Leitung der DFK-Vorsitzenden Evelin Klaka bei. Da die AGMO e.V. bei den Gedenkveranstaltungen nicht durch Vorstandsmitglieder vertreten sein konnte, ließ sie Grußworte verlesen und forderte darin auf, sich gemeinsam für die Rechte der deutschen Volksgruppe einzusetzen.

Auftritt der Kinder- und Jugendgruppe Blümelein aus Flößingen bei der Gedenkveranstaltung in Gröling

Gedenktafeln in Gleiwitz-Laband und Gdingen

Im Februar wurde in Gleiwitz-Laband eine Gedenktafel zur Erinnerung an die Deportation der Oberschlesier in die Sowjetunion enthüllt und von Bischof Jan Wieczorek gesegnet. Zum Gedenken an die Opfer der Versenkungen der deutschen Schiffe Goya, Gustloff und Steuben wurde am 65. Jahrestag des Untergangs der Wilhelm Gustloff eine Gedenktafel in der Seemannskirche in Gdingen eingeweiht.

Die gemeinnützige Gesellschaft wurde 1980 als Arbeitsgemeinschaft Menschenrechtsverletzungen in Ostdeutschland (AGMO) gegründet.
Die AGMO e.V. wurde im Jahre 1990 in das Vereinsregister eingetragen.