AGMO e.V. unterstützt deutsche Kinderweihnachtsfeiern und Projekte

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Die AGMO e.V. - Gesellschaft zur Unterstützung der Deutschen in Schlesien, Ostbrandenburg, Pommern, Ost- und Westpreußen unterstützt weiterhin Nikolaus- und Kinderweihnachtsfeiern, an denen sich Kinder unserer Landsleute mit deutschsprachigen Beiträgen beteiligen. Hilfe wird von den Vorständen der Ortsgruppen des Deutschen Freundschaftskreises (DFK) dringend erwartet. Nach so vielen Jahren der vertrauensvollen Zusammenarbeit – zahlreiche DFK-Ortsgruppen konnten im Jahr 2010 ihr 20jähriges Bestehen feiern – wird auf Unterstützung durch die AGMO e.V. gesetzt. Die Kinder der Deutschen wissen schon, daß sie für ihre Vorträge von Gedichten, Liedern und Krippenspielen Anerkennung finden. Sie sind sehr ehrgeizig beim Einüben ihrer Beiträge und werden motiviert, fleißig die Muttersprache zu lernen.

Weihnachtsliederwettbewerb für Kinder in Oberschlesien

2009 wurden weihnachtliche Veranstaltungen der DFK-Ortsgruppen in Annatal, Biskupitz, Breitenmarkt, Gleiwitz-Gröling, Goslawitz, Ostenwalde und Peiskretscham sowie Weihnachtsliederwettbewerbe in Laband und Flößingen (Plawniowitz) von der AGMO e.V. gefördert; außerdem zahlreiche Deutsch- und Rezitationswettbewerbe sowie die Jugendarbeit, wie in Ratibor-Studen, Rauden und Tworkau.

Die Wettbewerbe reichen oftmals über die Weihnachtszeit hinaus und werden vom DFK-Vorstand häufig in Zusammenarbeit mit Kindergärten, Schulen und den dort tätigen Deutschlehrern veranstaltet, so in Breitenmarkt und Marienwerder.

Fehlende Unterstützung für Deutsche

Deutsche Weihnachtslieder werden seit zwei Jahrzehnten wieder fröhlich zu Hause, bei der hl. Messe und in Versammlungsstätten der deutschen Vereinigungen gesungen. Sie tragen dazu bei, daß die deutsche Sprache und die deutsche Identität allmählich anerkannt und nicht mehr als Bedrohung empfunden werden. Daß aber zwischen der Theorie guter rechtlicher Möglichkeiten (deutsch-polnischer Vertrag, polnisches Minderheitengesetz) und der Realität immer noch ein himmelweiter Unterschied besteht – es gibt 20 Jahre nach offizieller Anerkennung der deutschen Volksgruppe und ihrer Vereinigungen noch immer keinen einzigen deutschen Kindergarten, keine einzige deutsche Grundschule und nur ganz wenige zweisprachige Bildungseinrichtungen – hat mehrere Ursachen.
In Leserbriefen wurde im Schlesischen Wochenblatt in der Ausgabe 40/2010 der Vorwurf der „Selbstpolonisierung“ erhoben, wenn nämlich Deutsche polnisch sprechen, obwohl sie unter sich sind. Ein anderer Leser kritisierte das schwach ausgeprägte Identitätsbewußtsein der Deutschen, die häufig ihre Kinder mit polnischen Vornamen bei den Standesämtern anmelden. Auch ältere Landsleute ändern ihre zu kommunistischer Zeit zwangspolonisierten Namen zu selten. Daß zumindest im Unterbewußtsein immer noch Angst mitschwingt, mag man an den zweisprachigen Ortsschildern in Oberschlesien ablesen, deren deutsche Namen immer noch regelmäßig beschmiert werden. Täter werden i.d.R. nicht gefunden.

VdG fordert Schutz für die deutsche Volksgruppe

Bernard Gaida, Vorsitzender des „Verbandes der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen“ (VdG), kritisierte in derselben Ausgabe der oben genannten Zeitung außergewöhnlich scharf den fehlenden Schutz der deutschen Volksgruppe und forderte hinsichtlich der zerstörten Ortsschilder eine „scharfe Reaktion“. Er stellte fest, daß „die Staatsbehörden der Regierungs- und Woiwodschaftsebene ihren diesbezüglichen gesetzlichen Obliegenheiten nicht vollständig nachkommen.“ So verwies Gaida auf das seit 1991 nicht umgesetzte polnische „Regierungsprogramm zur Popularisierung der Minderheitenproblematik in der polnischen Gesellschaft“ und das Fehlen bzw. mangelhafte Tätigkeit von Minderheitenbeauftragten. Zu den zerstörten Ortsschildern bemerkt er: „Die permanente Zerstörung von Besitz aus Beweggründen des nationalen Hasses erfordert scharfe Reaktionen der Staatsbehörden nicht nur bei der Fahndung nach Tätern, sondern auch durch eine klare Stellungnahme diesen gegenüber.“
Die AGMO e.V. kann sich den Feststellungen des VdG-Vorsitzenden nur anschließen. Zwar sind bei zahlreichen in der Heimat wohnenden Landsleuten durchaus noch ein Bewußtseinswandel und ein anderes Selbstverständnis wünschenswert. Solange aber die politisch Verantwortlichen weder in der Republik Polen noch in der Bundesrepublik Deutschland ihrer Obhut- und Schutzpflicht im erforderlichen Maße nachkommen, wird sich die Situation für die Deutschen nicht grundlegend ändern. Hierzu gehörte, wie von der AGMO e.V. immer wieder betont, vor allem die baldige flächendeckende Einführung deutscher und lediglich vorübergehend auch zweisprachiger Kindergärten und Grundschulen.

Förderung der deutschen Sprache

Solange die Voraussetzungen zum Erhalt der auf der Muttersprache begründeten deutschen Identität nicht geschaffen sind, wird die AGMO e.V. weiterhin gezielt ausgewählte Projekte zur Förderung der deutschen Muttersprache im Vorschul- und Grundschulalter unterstützen. Dies geschieht demnächst in der Advents- und Weihnachtszeit und wird danach mit der Unterstützung von Wettbewerben fortgesetzt. Ohne ihre Mitglieder und Förderer kann die AGMO e.V. ihre Pläne jedoch nicht verwirklichen. Deshalb bittet der Vorstand der AGMO e.V. um Hilfe mittels Spenden unter dem Stichwort „Weihnachten 2010“.