Weihnachten feiern, Traditionen bewahren: AGMO e.V. fördert Kinder

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An Heiligabend 1818 wurde das Weihnachtslied „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ zum ersten Mal in der Dorfkirche St. Nikolaus zu Oberndorf bei Salzburg vom Hilfspfarrer Joseph Mohr und dem Arnsdorfer Lehrer und Organisten Franz Xaver Gruber angestimmt. Dieses Weihnachtslied, das von Mohr 1816 als Gedicht verfaßt worden war, nimmt in unserem christlichen Weihnachtsfest wie auch in der familiären Tradition eine zentrale Rolle ein. Das Lied besticht durch seine schlichte Schönheit und es mag erstaunen, daß gerade der Text eines bescheidenen Hilfspfarrers und die Musik eines außerhalb seines Dorfes unbekannten Musikers einen Siegeszug um die ganze Welt antraten. Bereits 1832 ist es in Leipzig gesungen worden, 1839 in New York City und 1840 im südlichen Sachsen gut bekannt. „Stille Nacht“ erklang gleichzeitig auch in Schlesien, Brandenburg, Pommern, Ost- und Westpreußen. Das Lied ist nicht nur in allen deutschen Landesteilen gesungen worden, es gibt Übersetzungen in über 300 Sprachen.

Weihnachtssingen in Ratibor-Studen im Jahr 2011

Den in den ostdeutschen Heimatgebieten nach den Vertreibungen verbliebenen Deutschen ist es in den Nachkriegsjahrzehnten trotz Unterdrückung und Verbot der Muttersprache gelungen, ihre Sprache des Herzens in Form von Liedgut und Gebräuchen weiterzuvermitteln, insbesondere durch Kinder-, Kirchen- und Weihnachtslieder. Deshalb verwundert es auch nicht, daß die Vermittlung von deutschen Liedern wesentlicher Bestandteil des zusätzlichen Samstagsunterrichts ist, der aufgrund weiterhin fehlender deutscher Kindergärten und Grundschulen für die Kinder in Oberschlesien, im Ermland und in Masuren angeboten wird. Diese deutschen Lieder, die von den Kindern mit großer Neugierde und Lerneifer in Kindergärten, Grundschulen und Samstagsschulen gelernt werden, sind ein wesentlicher Pfeiler der deutsche Sprachbindung und Identität. Sie sind auch im häuslichen Umfeld von Nutzen, da sie Generationen verbinden. Die Botschaft der „Stillen Nacht“ berührt die Welt und uns persönlich. Die friedlichen Worte erinnern an die eigene Kindheit, die oftmals behütet, nicht selten aber auch durch die dunkle Zeit von Krieg und Vertreibung belastet war. Dennoch ist die Kinderzeit im Rückblick immer eine besondere Zeit; die Zeit der Liebe, des Friedens und des Innehaltens – für Kinder auch eine Zeit ungeduldiger Erwartungen.

Das empfinden die Kinder unserer Landsleute in Schlesien, Ostbrandenburg, Pommern, Ost- und Westpreußen heute noch genauso wie wir früher und unsere Kinder und Enkel heute. Angeleitet von Lehrerinnen, Kindergärtnerinnen und ehrenamtlichen Helfern des Deutschen Freundschaftskreises (DFK), bereiten sie sich schon heute auf die gemeinsamen, oft generationsübergreifenden Nikolaus- und Weihnachtsfeiern in den DFK-Begegnungsstätten vor, indem sie Krippenspiele und Weihnachtslieder einstudieren. Im Kreis Gleiwitz sind die Weihnachtsliederwettbewerbe, bei denen es nur Gewinner gibt, schon seit vielen Jahren Tradition. Die AGMO e.V. - Gesellschaft zur Unterstützung der Deutschen in Schlesien, Ostbrandenburg, Pommern, Ost- und Westpreußen ist den Deutschen verläßlicher Partner, Förderer und Fürsprecher. Sie setzt sich beispielsweise mit der im Jahr 2012 abgeschlossenen Bundestags-Petition für die deutschen Kinder und deren Recht auf Unterricht in der Muttersprache an den noch zu gründenden deutschen Kindergärten und Grundschulen ein und hat in einer weiteren Studie über die zeitweilige Schließung der einzigen zweisprachigen Grundschule in Ratibor-Studen die Probleme in der Praxis beschrieben und Abhilfe angemahnt. Die AGMO e.V. unterstützt Projekte wie Kinderweihnachtsfeiern mit deutschsprachigen Beiträgen und Weihnachtsliederwettbewerbe, die von der DFK-Basis in den Ortsgruppen ausgerichtet werden. Ohne die großzügige Hilfe von Mitgliedern und Förderern wären eine solche Förderung und ein Zeichen der Verbundenheit mit den hierzulande oftmals vergessenen Landsleuten nicht möglich! Helfen Sie bitte mit, unseren Landsleuten das gemeinschaftliche würdige Feiern des Festes der Liebe und Familie zu ermöglichen. Unterstützen Sie die AGMO e.V. mit einer Spende unter dem Stichwort „Weihnachten 2012“ auf das AGMO-Spendenkonto. Die Kinder, deren Eltern und Großeltern werden es Ihnen danken!

 

Die gemeinnützige Gesellschaft wurde 1980 als Arbeitsgemeinschaft Menschenrechtsverletzungen in Ostdeutschland (AGMO) gegründet.
Die AGMO e.V. wurde im Jahre 1990 in das Vereinsregister eingetragen.