Gelungene Renovierung von Soldatengräbern

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Von dem langjährigen Freund der AGMO e.V., Gerhard Gruschka, erhielt die Gesellschaft zur Unterstützung der Deutschen in Schlesien, Ostbrandenburg, Pommern, Ost- und Westpreußen den folgenden Bericht über das außerordentliche Denkmalprojekt in Habergrund / Oberschlesien. Dieses Projekt ist ein wichtiger Nachweis darüber, was alles bewegt werden kann, wenn Deutsche in Ost und West gemeinsam anpacken.

Die Grabanlage in Habergrund

Wenn man in oberschlesischen Dörfern und Städten Fried- und Kirchhöfe besucht, entdeckt man vor allem im südlichen Teil Oberschlesiens immer wieder einmal Gräber, in denen tote deutsche Soldaten ihre letzte Ruhe gefunden haben. Meist werden diese Gräber auch heute noch von Angehörigen der Deutschen Minderheit vorbildlich gepflegt.

Doch sechseinhalb Jahrzehnte haben an den Gräbern Spuren hinterlassen. Eine Alternative wäre die Umbettung der Toten zum Beispiel in die Kriegsgräberstätte Laurahütte gewesen, in der 31.000 deutsche Soldaten bestattet sind. In den zurückliegenden Jahren hatte sich jedoch bei den Einwohnern der einzelnen Orte eine enge Beziehung zu ihren Soldatengräbern ergeben.

Bei der Einweihung und Einsegnung der Gräber

Um eine solche Umbettung nicht zu einem konkreten Thema werden zu lassen, startete der DFK Habergrund Anfang 2011 ein Projekt zu einer umfassenden Renovierung der 65 Soldateneinzelgräber und eines Massengrabes mit einer unbekannten Anzahl von toten deutschen Soldaten auf dem Kirchhof. Zunächst erhoffte man sich einen finanziellen Beitrag von Angehörigen der toten Soldaten, die überwiegend einer bayerischen Gebirgsjägereinheit angehört hatten.  Nachdem aber vom Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes die Herausgabe der Adressen von Angehörigen aus Datenschutzgründen abgelehnt worden war,  stellten weitere private Spender aus Deutschland der ausführenden Ortsgruppe des Deutschen Freundschaftskreises (DFK) einen ansehnlichen Vorschuss an Finanzmitteln zur Verfügung und sicherten die darüber hinaus die Übernahme der Restschulden zu.

Dennoch verzögerte sich die  Realisierung des Projekts immer wieder, so daß die Renovierung, an der auch ehrenamtliche Helfer aus der Gemeinde beteiligt waren, erst im Oktober 2012 abgeschlossen und die feierliche Segnung der Gräber vorgenommen werden konnte. Sie fand nicht nur bei den Einwohnern von Habergrund eine große Resonanz, an ihr nahmen auch Vertreter des DFK-Bezirks Schlesien, wie dessen Vorsitzender Martin Lippa und die Vorsitzende des DFK-Kreises Ratibor Frau Neuwald-Piecha teil. Tenor der Reden war die Freude über die gelungene Neugestaltung der Gräber und die Anerkennung für die würdige Bewahrung des Andenkens an gefallene deutsche Soldaten in Habergrund.

Die gemeinnützige Gesellschaft wurde 1980 als Arbeitsgemeinschaft Menschenrechtsverletzungen in Ostdeutschland (AGMO) gegründet.
Die AGMO e.V. wurde im Jahre 1990 in das Vereinsregister eingetragen.