Schenken Sie Muttersprache – AGMO-Weihnachtsspende 2013

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„Jauchzet, frohlocket! auf, preiset die Tage,
Rühmet, was heute der Höchste getan!“

Mit einigen Zeilen aus Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium grüßen wir Sie herzlich zur Advents- und Vorweihnachtszeit. Weihnachten ist mehr als die ‘stille Nacht’ – wir jauchzen, frohlocken, preisen und rühmen. Weihnachten ist ein kommunikatives Fest – ein Fest der Verkündigung: Jauchzen sollen wir über die Geburt Jesu, frohlocken über die Erlösung, die uns hier und jetzt durch ihn zuteil wird, und hierfür den Herrn rühmen und preisen vor aller Welt.

Nikolausfeier in Schlesien: Singende Mädchen in Tracht

Dies gelingt Jahr für Jahr immer wieder: Vor, zum und nach dem Weihnachtsfest füllen sich die Kirchen, kommen Menschen zusammen und singen altvertraute Lieder, erzählen und hören.
So mancher „Sprachlose“, der verschlossen und stumm durchs Jahr ging, läßt sich zu diesem Anlaß anrühren und öffnet sich seinen Mitmenschen.

Was jedoch ist mit den „Muttersprachlosen“? Diesen Begriff werden Sie vielleicht noch nicht gelesen haben. Er läßt aufhorchen, obwohl Sie sich seit Jahren diesen Menschen durch Spenden an die AGMO e.V. - Gesellschaft zur Unterstützung der Deutschen in Schlesien, Ostbrandenburg, Pommern, Ost- und Westpreußen verbunden zeigen. Gemeint sind unsere Landsleute in der Republik Polen, besser gesagt die Angehörigen der jungen Generation. Viele von ihnen konnten das Deutsche kaum erlernen – die Sprache ihrer Großeltern und bisweilen auch noch ihrer Eltern. Dies ist gerade zum Christfest oft schmerzlich zu verspüren. Denn wie gerne wollen die Generationen gemeinsam in der Sprache der Herzen singen, Dichtung vortragen und sich einander öffnen. Deshalb fassen wir gemeinsam Mut wie im Weihnachtsoratorium:

„Lasset das Zagen, verbannet die Klage,
Stimmet voll Jauchzen und Fröhlichkeit an!“

Die politischen Ursachen dieses Problems haben wir auch in diesem Jahr oft erörtert, und sie sind Ihnen bekannt. Nun vor dem Fest wollen wir uns von ihnen nicht betrüben lassen, sondern versuchen, gemeinsam für ein frohes Fest zu sorgen:

Viele Ortsgruppen des Deutschen Freundschaftskreises (DFK) haben anstatt zu klagen, Veranstaltungen zur Advents- und Weihnachtszeit geplant und uns um finanzielle Unterstützung gebeten. Diese Bitte tragen wir an Sie, liebe Freunde, weiter. Verzagen auch Sie nicht, durch eine Spende dazu beizutragen, daß unsere Landsleute besonders zum Weihnachtsfest zusammenkommen und dieses in deutscher Sprache feiern können. Hierfür lernen die Kinder schon jetzt eifrig Gedichte und Lieder. Sie festigen damit ihre, nein unser aller, Identität. Mit Ihrem großherzigen Beitrag ermöglichen Sie es den Veranstaltern, den Kindern etwa mit Geschenken und der Förderung von Projekten auch im kommenden Jahr ein Zeichen der Anerkennung hierfür zuteil werden zu lassen.

In diesem Sinne schenken Sie mehr als nur eine finanzielle Spende: Sie schenken Muttersprache!

So können wir gemeinsam dazu beitragen, daß sich die Weihnacht füllt mit Klängen zum Lobe des Herrn und zur Freude hieran bei Jung und Alt:

„Dienet dem Höchsten mit herrlichen Chören,
Lasst uns den Namen des Herrschers verehren!“

Die gemeinnützige Gesellschaft wurde 1980 als Arbeitsgemeinschaft Menschenrechtsverletzungen in Ostdeutschland (AGMO) gegründet.
Die AGMO e.V. wurde im Jahre 1990 in das Vereinsregister eingetragen.