Muttertagsfeier in Breitenmarkt

08. Juli 2014

Die Ortsgruppe des Deutschen Freundschaftskreises (DFK) in Breitenmarkt gestaltet weiterhin aktiv das Kulturleben des Ortes mit

„Traditionell“, so schreibt uns der mittlerweile weit über 80 Jahre alte Vorsitzende des DFK Breitenmarkt im Kreis Rosenberg / Oberschlesien, Viktor Kik, werde bei ihnen jedes Jahr der Muttertag gefeiert. Doch nicht nur „traditionell“ ist ein kennzeichnender Begriff für die Arbeit der Deutschen im Norden Oberschlesiens. „Bewundernswert“ und „beharrlich“ würden als Beschreibungen ebenso gut passen. Das verdient unser aller Unterstützung.

Obgleich die Lage für diese und viele andere Ortsgruppen des DFK mit den Jahren keine einfachere und leichtere geworden ist und sich wohl auch in Zukunft nicht unproblematisch gestalten wird, schafft es Viktor Kik allen Widrigkeiten zum Trotz Jahr für Jahr nicht nur am Muttertag, sondern bei mehr als einem Dutzend weiterer Anlässe, die deutsche Kultur und Sprache lebendig zu halten.

Kinder Tanz- und Gesanggruppe

So war es auch am 25. Mai 2014 als einmal Kinder Tanz- und Gesanggruppen der örtlichen Grundschule die Gelegenheit hatten, ihr Können unter Beweis zu stellen und dabei zugleich mit den Darbietungen die Mütter des Ortes, an deren Ehrentag zu erfreuen.

Zum kulturellen Rahmenprogramm zählte auch ein Theaterstück in deutscher Sprache. Für diese mit reichem Beifall bedachte Aufführung erhielten die jungen Schauspieler Geschenke in Form von deutschen Lehr- und Schulbüchern, deren Anschaffung die AGMO e.V. dank der Spenden unserer Unterstützer finanziell ermöglichen konnte. Zugleich konnten wir auch die Kosten für die Bewirtung der Gäste bezuschussen.

Ebenso erfreute das Jugendmusikorchester mit Darbietungen deutscher Volkslieder, bei denen der ganze Saal mitsang, die Bewohner des Ortes. Die herzliche Atmosphäre fand neben dem Kulturprogramm auch durch die Ehrung der Mütter in Breitenmarkt durch solche mit Geldern der AGMO e.V. angeschafften Geschenke einen passenden Ausdruck. Die teils schon älteren Frauen haben sich die Aufmerksamkeit, die ihnen mindestens an diesem einen Tag im Jahr zuteilwird, redlich verdient. Waren und sind nicht zuletzt sie es, die in den ersten Nachkriegsjahren die Hauptlast der Verantwortung für die Familien trugen und später den Enkel- und Urenkelkindern die deutsche Sprache als „Sprache des Herzens“ weitergaben.

Muttertagsfeier in Breitenmarkt 2014

Wenn die deutsche Volksgruppe östlich von Oder und Neiße, wenn wir alle hüben wie drüben es einer Gruppe zu verdanken haben, dass es die deutsche Sprache überhaupt noch 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, nach der Vertreibung eines Großteils der deutschen Bevölkerung aus ihrer angestammten ostdeutschen Heimat und drei Generationen nach Beginn der systematischen Unterdrückung der deutschen Sprache und Kultur durch die Regierungen der (Volks-)Republik Polen, täglich im Gebrauch lebendig ist, dann sind es die deutschen (Ur-)Großeltern, insbesondere die (Ur-)Großmütter der heutigen (Ur-) Enkelgeneration.

Der schönste Dank für die Lebensleistung dieser bemerkenswerten oberschlesischen Frauen wird es sein, wenn die Enkelkinder in ihren Familien die deutsche Sprache pflegen und Deutsche in der Bundesrepublik die kulturelle Arbeit ihrer Landsleute in der Republik Polen weiterhin durch Spenden zu unterstützen und in jeder Hinsicht ideell zu fördern:  www.agmo.de/mithelfen/spenden