05. Januar 2015
„So mancher würde, wenn er könnte und es ihm möglich wäre,
die Augen vor den Anforderungen des neuen Jahres zumachen.”
© Gudrun Kropp (Lyrikerin)
Im August 2014 wandte sich die AGMO e.V. über ihr Mitteilungsblatt „AGMO-Intern“ an ihre Spender und Unterstützer und teilte mit, dass der Wendepunkt erreicht und gerade jetzt Hilfe notwendig ist.
Ein Meilenstein wurde gesetzt – weitere sollen folgen!
Tatsächlich wurde 2014 ein wichtiger politischer Meilenstein erreicht. Die Bundesregierung hat sich festgelegt. Im Rahmen der deutsch-polnischen Rundtischgespräche, die im Wesentlichen für nunmehr über vier Jahre geruht haben, wird die Einrichtung (durchgehend) deutschsprachiger und zweisprachiger Kindergärten und Schulen ein zentrales Anliegen der deutschen Seite darstellen. Dies teilte der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedler und nationale Minderheiten, Hartmut Koschyk MdB, der AGMO e.V. im Oktober 2014 schriftlich mit.
Siegerehrung Lesewettbewerb 2014 am Lyzeum Nr. 2 in Neisse O/S
Von (durchgehend) deutschsprachigen Vor- und Grundschulen war bisher seitens der Bundesregierung nie die Rede und auch bei den zweisprachigen Einrichtungen tat man sich schwer, die entsprechenden Forderungen der führenden Vertreter der deutschen Volksgruppe in der Republik Polen, wie etwa des Vorsitzenden des "Verbandes deutscher Gesellschaften in Polen" (VdG) Bernard Gaida, zu Eigen zu machen. Stets verwies man darauf, derartige Fragen seien in erster Linie eine Angelegenheit zwischen polnischer Regierung und deutscher Volksgruppe.
Dieser Umschwung und das Bekenntnis zu deutschen Vor- und Grundschulen ist ein wichtiger politischer Fortschritt und ein Erfolg der politischen Arbeit der AGMO e.V.
Was lange währt, wird (zur Hälfte) gut
Ein weiterer Erfolg war zudem, dass durch unsere Vermittlungsversuche und Interventionen die Bundesgeschäftsstelle der Landsmannschaft der Oberschlesier in Ratingen-Hösel nach über 18 Monaten eine Rechnung des Deutschen Freundschaftskreises (DFK) im Bezirk Schlesien in Höhe von 1500 Euro zumindest zur Hälfte bezahlt hat. Es ist unverständlich, daß ein Auftrag erteilt wurde, ein Teil der Schuldsumme erst nach fast zwei Jahren beglichen und dieser Teil von 750 Euro als "Spende" deklariert wurde. Über die Angelegenheit wurde bereits vor einem Jahr berichtet, nachdem die AGMO e.V. die 1500 Euro zunächst vorgestreckt hatte, damit der DFK Schlesien die finanzielle Lücke beim „Radio Mittendrin“ schließen konnte (vgl. Sie dazu den Artikel auf unserer Netzseite „www.agmo.de“ vom 7. Januar 2014: www.agmo.de/aktuelles/mitteilungen/226-zu-neuen-taten-lockt-ein-neues-jahr).
Sie wissen, Sie entscheiden, was Ihnen unsere Arbeit wert ist
Sie sehen: Wir stehen unter allen Umständen zu unseren Landsleuten und Projektpartnern. Die AGMO e.V. hat seit jeher ihre Arbeit ganz in die Hände ihrer Unterstützer gelegt. Wir erhalten keine und wollen ohne direkte staatliche Zuschüsse auskommen. Wir können für unsere Landsleute östlich von Oder und Neiße nur durch die großzügige Spendenbereitschaft unserer Förderer und die Mitgliedsbeiträge tätig sein. Einige Male ist unsere Menschenrechtsgesellschaft bisher als Erbin bedacht worden. Das ist immer wieder ein ganz besonderer Vertrauensbeweis für unsere Tätigkeit.
Anders als manch andere sog. „Nichtregierungs-Organisationen“, die einen nicht unerheblichen Teil ihres Budgets aus staatlichen Haushalten, mithin aus Steuermitteln beziehen, trägt die AGMO e.V. alle anfallenden Ausgaben für die Projektarbeit und unvermeidlichen Verwaltungskosten allein, und auch dies wiederum ist nur durch Ihre großzügige Hilfe möglich.
Diese Unabhängigkeit aufrecht zu erhalten, wird angesichts allgemeiner finanzieller Zwänge nicht einfacher. Umso mehr gilt: Die AGMO e.V. ist auf ihre Spender angewiesen.
Wir verschließen nicht die Augen vor den existentiellen (An-)Forderungen des neuen Jahres. Augen zu verschließen, das bedeutete persönliche und geschäftliche Zusagen zu machen, von denen man weiß, sie niemals einlösen bzw. Zahlungsverpflichtungen nachkommen zu können. So haben wir nie gehandelt und werden auch nicht so handeln. Wir sind nach wie vor optimistisch, auch weiterhin für und mit der deutschen Volksgruppe in der Republik Polen arbeiten zu können.
Weihnachtsfeier der zweisprachigen Gruppe der Vorschule Tworkau
Wir legen die Arbeit der AGMO e.V., das, was die AGMO e.V. in fast 35 Jahren erreicht hat, in Ihre Hände: Sie entscheiden mit über unsere Zukunft.
Bleiben Sie uns gewogen, unterstützen Sie unsere Arbeit für die Deutschen in Schlesien, Ostbrandenburg, Pommern, Ost- und Westpreußen auch im Jahr 2015!
www.agmo.de/mithelfen/spenden
Herzliche Grüße und alle guten Wünsche zum neuen Jahr!
Ihr Dr. Tobias N. Körfer / Vorsitzender