Grundlagenarbeit der AGMO e.V. dient Forschern als Quelle

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Die Arbeit der AGMO e.V. ist vielseitig angelegt und ruht auf mehreren Säulen. Die wichtigste Stütze war und ist selbstverständlich die konkrete Projektarbeit gemeinsam mit den Gruppen des Deutschen Freundschaftskreises (DFK) in der Republik Polen. So haben wir das über Jahrzehnte erarbeitete Vertrauen stets durch ein hohes Maß an Glaubwürdigkeit untermauern können.

Das zweite Standbein stellt die politische Arbeit in der Bundesrepublik Deutschland dar. Petitionsverfahren, Rundschreibenaktionen und unzählige persönliche Gespräche mit politischen Entscheidungsträgern in Berlin und Brüssel führten schließlich vor knapp einem Jahr dazu, dass sich die Bundesregierung öffentlich dazu bekannte, dass von nun an (Stand Herbst 2014) deutschsprachige Kindergärten und Grundschulen für die Deutschen in der Republik Polen wesentlicher Bestandteil der deutsch-polnischen Rundtischgespräche seien.

Gegen Schnellschüsse - Wissenschaftlich fundiert

Drittens informiert die AGMO e.V. Wir berichten hierzulande, was sich am Ort östlich von Oder und Neiße zuträgt. Wir leisten Aufklärungsarbeit. In den Jahren 2008 bis 2015 haben Vertreter der AGMO e.V. nahezu 50 Vorträge über die Lage der Deutschen in der Republik Polen gehalten. Wir haben sechs Mal im Jahr das Informationsblatt AGMO-Intern herausgebracht und rund zwei Mal im Monat ein elektronisches Rundschreiben an mehrere tausend Empfänger verschickt.

Neben übersichtlich aufbereiteten Informationen stand für uns zugleich im Mittelpunkt des Interesses, unsere Arbeit mit hieb- und stichfesten Argumenten zu untermauern. Die Ergebnisse dieser wissenschaftlichen Ansprüchen genügenden Grundlagenarbeit können in zwei Studien zur Lage des muttersprachlichen Deutschunterrichts in der Republik Polen aus den Jahren 2007 und 2012 nachgelesen werden. Es war dabei stets hilfreich auf das umfassende Archiv der AGMO e.V., insbesondere zu den noch im Untergrund gepflegten Kontakten in den 1980er Jahren, zurückgreifen zu können. Sowohl die Studien als auch das Archiv dienen nun Historikern als wichtige Arbeitsgrundlage.

Die Deutschen in Oberschlesien 1163 - 2015

Bereits vor über 15 Jahren erschien in erster Auflage die Dissertationsschrift Holger Breits unter dem Titel „Die Deutschen in Oberschlesien“. Nun ist kürzlich die dritte, erweiterte Auflage herausgegeben worden. In dem vor wenigen Tagen veröffentlichten Band werden sämtliche relevanten poltischen Entwicklungen bis in das Jahr 2015 eingehend untersucht. Aktueller geht es also kaum.

Dissertationsschrift „Die Deutschen in Oberschlesien 1163 - 2015“

Dr. Breit zitiert zum Beleg seiner Untersuchungen ausführlich aus dem Archiv der AGMO e.V. und aus den beiden Studien:

„So wird erst deutlich, mit welchen Problemen und Repressalien die Deutschen im polnischen Machtbereich zu kämpfen hatten, wie sie sich nach Angaben der Menschenrechtsgesellschaft AGMO e.V. bis Ende der 80er Jahre tagtäglich wiederholten […] Die Deutschen suchten eine Veränderung ihrer hoffnungslosen Situation herbeizuführen […] Dokumentiert sind die Ereignisse der Anfangszeit ausschließlich durch die AGMO e.V.“

Standardwerk über die deutsche Sprache weltweit – Bezugnahme auf AGMO-Studien

Anfang des Jahres 2015 veröffentlichte der renommierte Wissenschaftsverlag „Walter de Gruyter“ ein umfassendes Werk von Ulrich Ammon zur „Stellung der deutschen Sprache in der Welt“. Erfreulicherweise wird darin auch den Umständen, unter denen die deutsche Volksgruppe in der Republik Polen gezwungen ist, ihre Sprachbindung zu erhalten, breiter Raum gewidmet. Unter Berufung auf die Studie der AGMO e.V. aus dem Jahr 2012 bespricht Ammon die versuchte Schließung der zweisprachigen Grundschule in Ratibor-Studen durch polnische Behörden Anfang 2010. Die AGMO e.V. wertet es als einen großen Erfolg ihrer Öffentlichkeitsarbeit, wenn in dem Standard-werk zur deutschen Sprache weltweit gerade das Beispiel der bisher einzigen zweisprachigen Grundschule im Bezirk Kattowitz/Schlesien Erwähnung findet. Kein anderer sogenannter „Fürsprecher der Deutschen in Oberschlesien“ bzw. Verband aus Westdeutschland hat sich überhaupt um diesen Fall gekümmert.

Masterarbeit aus Belgien behandelt Wirken der AGMO e.V.

Die Arbeit der AGMO e.V. besaß seit jeher einen wichtigen europäischen Aspekt. Nicht nur dass auf Ebene des Europarates in Straßburg wichtige Rechtsdokumente zum Schutz von Minderheiten und Volksgruppen entwickelt wurden, vielmehr noch waren wir stets bestrebt Menschen in Europa auf die Belange unserer Landsleute in der Republik Polen aufmerksam zu machen.

Titelblatt der Masterarbeit von Matthias Bertels

Daher ist es ein gutes Zeichen, dass unter anderem die beiden 2007 und 2012 herausgegebenen AGMO-Studien Eingang in die Masterarbeit eines flämischen Historikers gefunden haben. Matthias Bertels behandelt auf rund 140 Seiten unter dem niederländischen Titel

„De Heimatvertriebene in Duitsland. Hun rol bij het verteegenwording en het ondersteunen van Duitse minderheden in Central- en Oost-Europa.“

die Rolle der deutschen Heimatvertriebenen bei der Vertretung und Unterstützung deutscher Volksgruppen in Mittel- und Osteuropa. In einem eigenen Kapitel wird die Grundlagenarbeit der AGMO e.V. seit den frühen 1980er Jahren gewürdigt.

Masterarbeit von Matthias Bertels

Es erweist sich also durchaus der Sinn, Zeit und Geld nicht ausschließlich in die Projekte mit den Gruppen des Deutschen Freundschaftskreises (DFK) in der Republik Polen zu investieren, sondern dann, wenn es notwendig ist, auch die fundierte wissenschaftliche Aufbereitung der eigenen Arbeit voranzutreiben.

Unterstützung des Autors durch den Kauf des Buches

Von den vorgestellten Untersuchungen sind bisher die Dissertationsschrift Holger Breits und das Buch Ulrich Ammons erschienen. Wir würden uns freuen, falls Matthias Bertels seine Arbeit ebenfalls veröffentlichte.

Dr. Breits Arbeit „Die Deutschen in Oberschlesien“ (ISBN-Nr.: 978-3-9817317-0-5) wollen wir schon jetzt zum Kauf für 29,80 Euro ausdrücklich empfehlen:

Postanschrift:                     Dr. Holger Breit, Immenweg 6, 82407 Wielenbach
Telefonische Bestellung:      0881 – 925 67 09
E-Post:                              Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! JavaScript muss aktiviert werden, damit sie angezeigt werden kann.

Die Scharnierfunktion zwischen deutscher Volksgruppe am Ort und Wissenschaftlern in Westeuropa konnten wir nur dank unsern Spendern wahrnehmen. Sie haben wesentlich dazu beigetragen, dass Standardwerke wie die beiden Studien erscheinen konnten. Wir freuen uns daher auch weiterhin über Ihre Unterstützung: www.agmo.de/mithelfen/spenden

Die gemeinnützige Gesellschaft wurde 1980 als Arbeitsgemeinschaft Menschenrechtsverletzungen in Ostdeutschland (AGMO) gegründet.
Die AGMO e.V. wurde im Jahre 1990 in das Vereinsregister eingetragen.