Mitteilungen

Fortsetzung von Samstagsschulen in Form von „Samstagskursen“

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Das 2009 gestartete Projekt „Deutsche Samstagsschulen“ wird ausgeweitet; allerdings wurde die Bezeichnung nun in „Samstagskurse“ geändert. Mit der neuen Förderung der „Samstagskurse“ für Kinder im Alter von 6 bis 11 Jahren durch das Bundesministerium des Inneren erfolgt eine Abgrenzung gegenüber den bisher vom Auswärtigen Amt geförderten Samstagsschulen. Gefördert werden demnach bis zu 38 Samstagskurse, für die sich DFK-Gruppen bewerben konnten. Anmeldeschluß war am 11.08.2010 – erst an diesem Tag erschien der Aufruf auf der Internetseite der Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen (SKGD) in Oppeln.

Samstagsschule des DFK Plawniowitz

So bleibt zu hoffen, daß das Angebot vom 16.07.2010 die DFK-Gemeindeverbände dennoch rechtzeitig erreicht hat. Zur Einrichtung der Samstagsschulen hatte sich die AGMO e.V. - Gesellschaft zur Unterstützung der Deutschen in Schlesien, Ostbrandenburg, Pommern, Ost- und Westpreußen
vor einem Jahr (vgl. AGMO-Intern 5/2009) auch kritisch geäußert. Neben dem durchaus zu begrüßenden zusätzlichen Angebot, das der Förderung der deutschen Identität und Muttersprache dienen soll, wurde auf die Gefahr des Abrückens von deutschen Kindergärten und Grundschulen verwiesen, die alleine das erforderliche sprachliche Niveau einer Volksgruppe gewährleisten können. Nach einem Jahr stellt die AGMO e.V. fest, daß zwar die Ausweitung des Angebotes von 13 auf 38 Ortschaften im Bezirk Oppeln zu begrüßen ist, in der entscheidenden Frage der deutschen Bildungseinrichtungen aber keine Fortschritte erzielt wurden. Eine zweisprachige Grundschule fehlt in Oppeln-Goslawitz weiterhin.

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AGMO-Archiv: Der Fall Osmenda

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Mit Beginn ihrer Tätigkeit für die in der schlesischen Heimat verbliebenen Deutschen klärte die Arbeitsgemeinschaft Menschenrechtsverletzungen in Ostdeutsch-land in der Schlesischen Jugend (AGMO/SJ) die bundesdeutsche Öffentlichkeit seit An-fang der 1980er Jahre über die Rechtsverletzungen in der damaligen Volksrepublik Polen auf. Hierbei unterhielt sie Kontakte zu Deutschen in Oberschlesien, die sich im Untergrund bewegten und im Falle einer Aufklärung durch die polnischen Geheimdienste mit berufli-chen Nachteilen, Gefängnisstrafen und körperlicher Gewalt rechnen mußten. Aufgrund der Nichtanerkennung als Deutsche und jahrzehntelanger Unterdrückung stellten zahlrei-che Familien Ausreiseanträge, die wiederum zu Verfolgungen führten und zumeist negativ beschieden wurden.

Andreas Osmenda (2. v.l.) mit seinen Brüdern in Bonn

Geschichte einer deutschen Familie aus Oberschlesien

Andreas Osmenda aus der Region Kattowitz stellte für seine Familie zusammen mit sei-nem jüngeren Bruder Thomas (4. v.l.) von 1979 bis 1985 zehn Ausreiseanträge, die abge-lehnt wurden. Der jüngere Bruder lehnte die polnische Staatsangehörigkeit entschieden ab. Auf den neunten abgelehnten Antrag im April 1984 reagierten die Brüder mit einem Hungerstreik und einem an der Straßenfront des Wohnhauses befestigten Transparent.

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Eichendorff-Verein setzt Tätigkeit fort

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Nachdem der Begründer und langjährige Vorsitzende des Eichendorff-Vereins in Lubowitz, Leonhard Wochnik, im Januar 2010 verstorben war, (vgl. Nachruf in AGMO-Intern 2/2010) nahm die AGMO e.V. - Gesellschaft zur Unterstützung der Deutschen in Schlesien, Ostbrandenburg, Pommern, Ost- und Westpreußen Kontakt zur Familie Wochnik in Lubowitz auf hinsichtlich der Fortführung des Eichendorff-Vereins. Josef Pater als stellvertretender Vorsitzender und Norbert Ficon als Schatzmeister sowie die Ehefrau und der Sohn des Verstorbenen versicherten der AGMO e.V., daß der Eichendorff-Verein seine Tätigkeit fortsetzen werde und baten um weitere Zusammenarbeit sowie Förderung der Vereinstätigkeit.

Gedenktafel für Leonhard Wochnik

Als erstes Vorhaben wurde die Anbringung einer Gedenktafel für Leonhard Wochnik beschlossen. Er widmete sein Leben der deutschen Kultur und dem Erbe des schlesischen Dichters Joseph von Eichendorff. Als Mitbegründer und Vorstandsmitglied des Eichendorff-Kultur- und Begegnungszentrums sowie als Gründer und langjährigen Vorsitzenden des Eichendorff-Vereins kannte die AGMO e.V. Leonhard Wochnik seit vielen Jahren und förderte regelmäßig die Tätigkeit seines Vereins, u.a. bei der Renovierung der Eichendorffmühle in Bresnitz (Eichendorffmühl). Deshalb war es für die AGMO e.V. ebenso eine Herzensangelegenheit, dem Förderantrag „seines“ Vereins zu folgen und den Verstorbenen mit einer Gedenktafel an seiner Wirkungsstätte zu würdigen. Die feierliche Enthüllung der Gedenktafel fand am 27.04.2010 im Beisein des Bürgermeisters von Rudnik und von Pfarrer Dr. Heinrich Rzega aus Lubowitz statt. Die AGMO e.V. ist bereit, den Eichendorff-Verein, der auch in der Bundesrepublik zahlreiche Mitglieder hat, weiterhin zu fördern. Bei Spenden wird der Hinweis „Eichendorff-Verein“ erbeten.

Die gemeinnützige Gesellschaft wurde 1980 als Arbeitsgemeinschaft Menschenrechtsverletzungen in Ostdeutschland (AGMO) gegründet.
Die AGMO e.V. wurde im Jahre 1990 in das Vereinsregister eingetragen.